Wozu systemische psychosoziale Beratung?
- Barbara Pramböck
- 21. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Okt.
Systemische psychosoziale Beratung ist eine wertvolle Unterstützung für Menschen, die sich Klarheit, neue Perspektiven und nachhaltige Veränderungen wünschen. Sie ergänzt Psychotherapie und Psychologie, ersetzt diese aber nicht – sondern bietet einen eigenständigen, lösungsorientierten Weg, gut für sich zu sorgen.

Manchmal geraten wir im Leben an Punkte, an denen wir das Gefühl haben, nicht mehr weiterzuwissen. Konflikte in der Familie oder Partnerschaft, Überforderung im Job, Erziehungsfragen oder persönliche Krisen können uns das Leben schwer machen. In solchen Situationen bietet die psychosoziale Beratung professionelle Unterstützung.
Was ist psychosoziale Beratung?
Psychosoziale Beratung ist ein anerkanntes Beratungsangebot in Österreich, das Menschen in belastenden Lebenslagen begleitet. Im Mittelpunkt steht die Stärkung von Ressourcen, das Finden neuer Perspektiven und die Entwicklung konkreter Schritte im Alltag. Ziel ist nicht die Behandlung einer psychischen Erkrankung, sondern Prävention, Begleitung und Orientierung.
Unterschiede zur Psychotherapie und Psychologie
Es ist wichtig, psychosoziale Beratung von verwandten Angeboten abzugrenzen:
Psychotherapie richtet sich an Menschen mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung (z. B. Depression, Angststörung, Essstörung). Sie ist ein Heilverfahren und dient der Behandlung seelischer Leiden.
Psycholog:innen bieten Diagnostik, Gutachten und wissenschaftlich fundierte Testverfahren an, etwa zur Abklärung von Intelligenz, Persönlichkeitsmerkmalen oder klinischen Fragestellungen.
Psychosoziale Beratung hingegen ist weder Therapie noch Diagnostik, sondern eine präventive und ressourcenorientierte Begleitung, die Menschen stärkt, Klarheit schafft und neue Handlungsoptionen eröffnet.
Damit schließt sie eine wichtige Lücke: Sie bietet Hilfe, bevor es zu einer Erkrankung kommt – oder wenn es „einfach nur“ darum geht, das Leben leichter, erfüllter und klarer zu gestalten.
Der systemische Ansatz in der Beratung
Meine Arbeit ist vom systemischen Denken geprägt. Das bedeutet: Ich sehe den Menschen nicht isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit seinen Beziehungen und Lebenswelten – Familie, Freundeskreis, Arbeit, Gesellschaft. Probleme entstehen selten im Alleingang, sondern in Wechselwirkung mit unserem Umfeld.
Die Haltung im systemischen Modell ist geprägt von:
Wertschätzung & Augenhöhe: Du bist Expert:in für dein Leben – ich begleite dich mit Neugier und offenen Fragen.
Ressourcenorientierung: Wir schauen auf deine Stärken und Fähigkeiten, nicht nur auf das Problem.
Lösungsorientierung: Anstatt lange im Problem zu verharren, richten wir den Blick auf Ziele, Möglichkeiten und nächste Schritte. Schon kleine Veränderungen im Denken oder Handeln können neue Wege eröffnen.
Neue Perspektiven: Oft reicht ein kleiner Perspektivenwechsel, um eingefahrene Muster zu durchbrechen.
Methoden in der systemischen Beratung
Um Dynamiken und Muster sichtbar zu machen, arbeite ich mit verschiedenen Methoden, z. B.:
Reframing und lösungsorientierte Fragen: neue Sichtweisen eröffnen
Genogrammarbeit: eine Familienkarte, die transgenerationale Zusammenhänge zeigt
Brettaufstellungen: Figuren oder Symbole, die Beziehungen und Dynamiken im Raum sichtbar machen
Sturkturaufstellungen mit Bodenankern: Personen oder Themen werden durch markierte Plätze im Raum dargestellt. Durch das Einnehmen dieser Positionen können innere Dynamiken körperlich spürbar und dadurch veränderbar gemacht werden.
Imaginationen und Bilder: innere Prozesse begreifbar machen
Diese Werkzeuge sind praxisnah und wirkungsvoll – sie helfen, komplexe Themen greifbar zu machen und den Blick auf konkrete Lösungen zu lenken.
✨ Fazit: Systemische psychosoziale Beratung unterstützt dich dabei, belastende Situationen zu bewältigen, deine Stärken zu entdecken und neue Perspektiven zu entwickeln – lösungsorientiert, wertschätzend und auf Augenhöhe.




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