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Was ist eigentlich transgenerationale Arbeit?

  • Autorenbild: Barbara Pramböck
    Barbara Pramböck
  • vor 2 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Einer meiner Arbeitsschwerpunkte, die ich auch bei meiner Praxiseröffnung vorgestellt habe, ist die transgenerationale Arbeit. Er ist möglicherweise am wenigsten greifbar für Menschen, die sich meine Website anschauen. Für mich ist es der Bereich, an dem möglicherweise das meiste Herzblut hängt, weil es für mich neue Horizonte erschlossen und mir auch persönlich ganz viel weitergeholfen hat.


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Womit beschäftigt sich die transgenerationale Arbeit und warum ist sie so wirksam?


Transgenerationale Arbeit bezeichnet einen Ansatz in Beratung, Coaching und Therapie, der davon ausgeht, dass Erfahrungen, Prägungen, Traumata, Beziehungsmuster und ungelöste Konflikte nicht nur das eigene Leben beeinflussen, sondern auch über Generationen weitergegeben werden – oft unbewusst.


Studien belegen, dass sich emotionale Traumata nicht nur durch Erfahrungen im eigenen Leben, sondern auch über Generationen hinweg weitervererben – insbesondere durch epigenetische Mechanismen. Dabei verändern physische und psychische Umweltfaktoren wie Nahrungsmangel, Stress, Trauma oder emotionale Belastungen die Genexpression, ohne die DNA selbst zu verändern. Diese sogenannten epigenetischen Marker können an nachfolgende Generationen weitergegeben werden und so Emotionen, Denkmuster und Verhaltensweisen beeinflussen.


Diese Erkenntnisse bestätigen, was indigene Kulturen seit Jahrtausenden wissen: Vergangene Erfahrungen hinterlassen Spuren im System, selbst wenn sie nicht selbst erlebt wurden. Kurz gesagt: Wir tragen nicht nur unsere eigene Geschichte in uns, sondern auch emotionale „Echos“ unserer Eltern, Großeltern und früherer Vorfahren. Diese Echos können uns begrenzen, belasten und behindern. Gleichzeitig tragen wir auch viele Ressourcen in uns durch unsere Vorfahren – ein oft unentdeckter Schatz in der Familiengeschichte.

Wir tragen nicht nur unsere eigene Geschichte in uns, sondern auch emotionale „Echos“ unserer Eltern, Großeltern und früherer Vorfahren.

Was transgenerationale Arbeit sichtbar macht:

  • Wiederkehrende Muster in Familien (z.B. Beziehungsdynamiken, Schuldgefühle, Ängste, Rollen)

  • Loyalitäten und Verstrickungen

  • Übernommene Gefühle und Glaubenssätze („Ich darf nicht erfolgreicher sein als meine Mutter“, „In unserer Familie muss man stark sein“)

  • Unbewusste Aufträge und Erwartungen

  • Nicht verarbeitete traumatische Erfahrungen (Krieg, Verlust, Flucht, Krankheit, Ausgrenzung etc.)

  • Unentdeckte Ressourcen und Stärken


Deshalb ist transgenerationale Arbeit auch so wirksam. Wenn die Zusammenhänge zwischen dem Erleben früherer Generationen und dem, was uns heute beschäftigt, erkannt und integriert werden, entsteht oft tiefe Erleichterung, Klarheit und neue Freiheit.


Was sind Ziel und Methoden der transgenerationalen Arbeit?


Ziel ist es, zu verstehen, was wirklich zu mir gehört – und was nicht. Sie kann helfen, Verstrickungen lösen und innere Klarheit gewinnen, eigene Handlungsspielräume erweitern, den Kreislauf belastender Muster bewusst unterbrechen sowie mehr Selbstmitgefühl und Würdigung der Familiengeschichte entwickeln.

Was gehört wirklich zu mir - und was nicht?

Typische Methoden sind:

  • Genogrammarbeit (Familienlandkarten)

  • Systemische Aufstellungen und Brettaufstellung

  • Imaginative und symbolische Arbeit

  • Dialog mit inneren Anteilen und Ahnen

  • Rituale der Würdigung und Abgrenzung


Ich selbst arbeite besonders gerne mit Genogrammen und Brettaufstellungen, die klassische systemische Tools sind (mehr zum systemischen Ansatz hier). Darüber hinaus nutze ich häufig die ECHO®-Methode, die von Kaja Andrea Otto entwickelt wurde.


Genogrammarbeit

Ein Genogramm ist eine Art erweiterter Familienstammbaum. Dabei geht es nicht nur um Namen und Daten, sondern vor allem um Beziehungen, Dynamiken und prägende Ereignisse innerhalb der Familie. In der transgenerationalen Arbeit hilft das Genogramm, wiederkehrende Muster – wie bestimmte Rollen, Konflikte, Glaubenssätze oder Brüche – sichtbar zu machen. Oft wird dadurch deutlich, wie Erfahrungen und Belastungen von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Genogrammarbeit ist etwas zeitaufwändiger als die anderen Methoden und braucht vor allem den Willen, sich mit seiner Familiengeschichte aktiv auseinanderzusetzen.


Brettaufstellung

Bei der Brettaufstellung werden Mitglieder der Familie oder zentrale Themen durch Figuren oder Symbole auf einem Brett räumlich dargestellt. So entsteht ein „Bild“ der inneren Wahrnehmung und Dynamiken im Familiensystem. Dieses Bild kann im Gespräch gemeinsam betrachtet, verändert und neu geordnet werden. Dadurch eröffnen sich neue Perspektiven, Lösungswege und Möglichkeiten, alte Muster zu durchbrechen. Besonders gut lässt sich die Brettaufstellung mit der Genogrammarbeit verbinden, aber auch die ECHO®-Methode ist gut mit einer Brettaufstellung kombinierbar.


Die ECHO®-Methode

Während Genogrammarbeit, Aufstellungsarbeit, etc. regelmäßig in der systemischen Arbeit eingesetzt werden, ist ECHO® eine neue Methode, die Erkenntnisse aus der Forschung zur Epigenetik und erprobte Methoden zur Imaginationsarbeit zum inneren Kind (nach Luise Reddemann) mit altem Heilwissen verbindet.


Es ist eine systemisch-somatische Methode, die präzise bestimmt, wo ein Thema seinen Ursprung hat – in der Kindheit, in der Ahnenlinie, in der persönlichen Vergangenheit oder im kollektiven Feld. Anders als klassische Ansätze arbeitet ECHO® nicht an der Geschichte selbst – sondern an ihrem Echo im Körper und im Nervensystem. Die Methode lokalisiert, wo ein Thema wirklich begonnen hat – und transformiert es genau dort. Dadurch kann tiefe Veränderung an der Wurzel entstehen, was zu sofort spürbarer Entlastung führt.


Das Ergebnis der vier Schritte - Evaluate (Erkennen):

Identifizieren emotionaler und energetischer Blockaden - Clarify (Klären):

Bestimmung des Ursprungs (Kindheit, Ahnen, Vergangenheit, Kollektiv) - Heal (Heilen):

Lösung das Thema mit gezielten systemisch-somatischen Techniken - Own (Integrieren):

dauerhafte Verankerung der Veränderung im Alltag - führt zu innerer Ruhe, mehr Handlungsfreiheit, emotionaler Klarheit und einem Leben, das ganz unseres ist.


Ich sehe mich als Brückenbauerin zwischen altem und neuem Wissen. Ich nutze in meinen Frauenkreisen und Workshops Rituale, Klang, Räuchern, Bewegung, Orakelkartensets, Trommeln – alles, was uns aus unserer stark kopflastigen Alltagswelt rausbringt ins Spüren und Fühlen, ins Unbewusste. Die ECHO®-Methode ist eine Methode, die ebenso an dieser Schwelle zwischen Wissenschaft und altem Wissen steht. Man kann den Prozess als Imaginationsprozess sehen oder auch als spirituelle Begegnung mit den Ahnen – das Ergebnis bleibt das gleiche: tiefe Erleichterung und Entlastung.


Grundsätzlich arbeite ich mit allen Methoden gerne, doch anders als Genogrammarbeit oder auch Aufstellungsarbeit, ist die ECHO®-Methode sehr (zeit-)effizient und deutlich weniger (zeit-)aufwendig bei starker Wirkung.



 
 
 

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